Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
"Aliadas für die Vielfalt"
Als Verein von Migrantinnen setzt sich Aliadas für die Gleichbehandlung ein und wendet sich gegen alle Formen von Diskriminierung, Rassismus, Sexismus und Ausgrenzung. Aliadas setzt sich auch für einen vielfältigen und respektvollen Umgang ein. Deshalb haben wir ein Projekt initiieren, das dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedeutung der Gleichbehandlung und unsere Rolle bei der Verwirklichung dieser Gleichbehandlung in Deutschland zu schärfen.

Unser Projekt ,,Aliadas für die Vielfalt“, das von März bis Dezember 2023 laufen wird, wird von der Stadt Köln und dem Kommunalen Integrationszentrum gefördert. Die Idee des Projekts ist es, relevante Quellen zu den Themen Gleichbehandlung, Antirassismus und Antidiskriminierung auf Spanisch und Deutsch zu sammeln, um genaue und ofizielle Informationen bereit zu stellen. Diese Informationsseite wird nach dem Ende des Projekts aktiv bleiben. Dadurch ist sie nachhaltig und kann für alle in Deutschland lebenden spanischsprachigen Menschen genutzt werden. Darüberhinaus werden im Rahmen des Projekts mehrere Sensibilisierungs- und Austauschaktivitäten in Köln und Umgebung stattfinden.
Hier können sie den Flyer des Projektes herunterladen


Was bedeutet Gleichbehandlung?
Jeder Mensch hat das Recht, gleich behandelt zu werden, unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion, Gesundheitszustand oder sexueller Identität. In der Realität gibt es aber oftmals Ungleichbehandlungen. Um dies zu verhindern, muss die Gleichbehandlung gesetzlich geschützt werden. Manchmal geschieht Diskriminierung absichtlich und manchmal unabsichtlich. Unabhängig davon, handelt es sich in beiden Fällen um eine diskriminierende Handlung, weil die betroffene Person benachteiligt wird.
Das deutsche AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) bestimmt die folgenden Arten von diskriminierenden Handlungen:
1. Unmittelbare Diskriminierung: Die Ungleichbehandlung beruht auf einem der in § 1 AGG aufgeführten Merkmale. Beispiele: Anzeige eines Unternehmens, das neue Mitarbeiter sucht und eine Altersgrenze festlegt, Kündigung einer Frau, weil sie schwanger ist, oder Verweigerung des Beitritts zu einem Fitnesstudio aus ethnischen Gründen.
2. Mittelbare Diskriminierung: Die Ungleichbehandlung erfolgt aus scheinbar neutralen Gründen, da die Bedingungen für alle Menschen gleichermaßen gelten, aber einige Personen oder Gruppen stärker benachteiligen als andere. Ein Beispiel wäre die Anforderung, Deutsch auf Mutterprachlerniveau zu sprechen, um eine Stelle zu bekommen.
3. Belästigung: Unerwünschtes Verhalten, das die Würde der betroffenen Person verletzt, z.B. sexuelle Belästigung oder Belästigung am Arbeitsplatz.
Es ist die Aufgabe von uns allen, uns über Ungleichbehandlung, Diskriminierung und Rassismus zu informieren, auch wenn sie uns nicht betreffen oder wenn wir denken, dass wir andere Menschen nicht diskriminieren.
Gesetze zum Schutz vor Ungleichbehandlung
In Deutschland ist eine diskriminierende Behandlung in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz durch das Gesetz geschützt. Die Regelung kann im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) nachgelesen werden. Folgende Kategorien von Diskriminierungen, die geschützt sind, sind dort enthalten:
– (Ethnische) Herkunft
– Alter
– Krankheit/Behinderung
– Sexuelle Identität/Orientierung
– Sozialer Status
– Andere Gründe
Darüber hinaus hat der Rat der Europäischen Union zwischen 2000 und 2004 vier Leitlinien für die Gleichbehandlung festgelegt. Im Jahr 2022 wurde die Richtlinie ¨Caregiver¨ verabschiedet.
Hier können Sie mehr darüber lesen:
1. Rassische/ethnische Gleichbehandlungsrichtlinie (2000/43/EG)
2. Rahmenrichtlinie über Beschäftigung und Beruf (2000/78/EG)
3. Gender-Richtlinie (2002/73EG) / Richtlinien zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen durch die Richtlinie 2006/54/EG zur Verwirklichung des Grundsatzes der Chancengleichheit und Gleichbehandlung von Männern und Frauen in Arbeits- und Beschäftigungsfragen.
4. Richtlinie zur Gleichstellung von Männern und Frauen auch außerhalb der Arbeitswelt/ beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen (2004/113/EG).
5. Richtlinie über Pflegepersonen (EU 2019/1158), die die Aufgaben der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erweitert.
Schutz von Personen, die in Deutschland ungleich behandelt werden
Das deutsche AGG sieht die Einrichtung einer Antidiskriminierungsstelle des Bundes vor, deren Aufgaben sind:
- Betroffene unabhängig anzuhören, zu informieren und zu beraten (z.B. bei der Einreichung von Beschwerden oder bei Schadensersatzansprüchen).
- Als Anwältin für individuelle Interessen und Rechte zu fungieren und direkt zu helfen, wenn der*die Betroffene dies wünscht (z. B. bei Rechtsstreitigkeiten).
- Vergabe von wissenschaftlichen Studien und Vorlage von Empfehlungen an das Bundestag.
- Encargar estudios científicos y presentar recomendaciones al parlamento federal.
Zusätzlich zu dieser Stelle auf nationaler Ebene gibt es lokale Stellen: die Antidiskriminierungsstelle. Welche Einrichtungen dieser Art es gibt und welche in englischer Sprache beraten, finden Sie hier.
Auch das IQ-Netzwerk („Integration durch Qualifizierung“) hat ein Programm „Faire Integration“ mit Informationen für Arbeitnehmer.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit der Staatsangehörigkeit eines EU-Landes können sich auch beim EU-Büro für die Gleichbehandlung von Arbeitnehmer*innen beraten lassen.
Unsere Projektaktivitäten
Für Aliadas war es wichtig, das Thema Gleichbehandlung in die Aktivitäten einzubeziehen, die wir als Verein schon seit langem durchführen.
Unser Frauencafé ,,Café con aroma de mujer“ im Rahmen des Projekts ,,Aliadas für die Vielfalt“ wird ein kreativer Raum sein. Im Fokus steht eine handwerkliche Tätigkeit.
Die Idee kam zustände, als Aliadas die Ausstellung ,,AQUÍ Y AHORA. Antikoloniale Interventionen“ zu Beginn des Jahres im Museum Ludwig in Köln besucht hat. Der dort zufindenen Raum des Widerstands der mexikanischen Künstlerin Paloma Ayala inspirierte uns dazu, Kunst im Frauencafé zu machen. Palomas Idee, eine bewegende Kunstsammlung zu schaffen, die auch nachhaltig ist, hat uns ermutigt, einige Keramikstücke aus ihrem Raum im Museum Ludwig zum Ende der Ausstellung im Februar 2023 zu reservieren. Diese ungebrannte Tonstücke werden von allen Teilnehmerinnen des Frauencafés, das am Mittwoch, den 31 Mai 2023 stattfinden wird, wiederverwendet werden. Melden Sie sich an, um mitzumachen, indem Sie eine E-Mail an talleres@aliadas.de schicken!
Aliadas wird drei Workshops für Erwachsene in Köln in Präsenzform veranstalten.
Einer der Workshops richtet sich an Eltern und Fachkräfte im erzieherischen und sozialpädagogischen Bereich, wie z.B. Berater*innen oder Mitarbeiter*innen von Schulen, Kindergärten, Horten oder anderen Bildungseinrichtungen.
Die anderen Veranstaltungen richten sich an Erwachsene mit oder ohne Kinder, wobei die Hauptthemen Rassismus und Diskriminierung im Alltag aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Migrantengruppe und in einigen Fällen aufgrund anderer Aspekte wie Geschlecht, sexuelle Identität, Alter oder Religion sind. In einer der Veranstaltungen werden wir mit theaterpädagogischen Elementen arbeiten.
Die erste Veranstaltung findet am 3. Juni statt und die zweite am 19 August. Behalten Sie den Newsletter und die Website im Auge, um zu erfahren, wann die nächsten Veranstaltungen stattfinden und um sich rechtzeitig anzumelden!
In unserem ,,Círculo de lecturas“ möchten wir die deutsche Autorin Tupoka Ogette vorstellen. Im Rahmen des Projekts ,,Aliadas für die Vielfalt“ möchten wir über die Schriftstellerin und ihr Buch ,,Exit racism“ sprechen. Gemeinsam werden wir am 17 Mai und am 75Juli über Rassismus in Deutschland sprechen und ihre literarischen Botschaften analysieren.
Der Postcast von Aliadas soll genutzt werden, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, von dem wir glauben, dass es in der spanischsprachigen Gemeinschaft in Deutschland manchmal tabu und unbekannt ist. Deshalb wollen wir darüber sprechen, was man tun kann, wenn man selbst Diskriminierung erfahren hat oder Zeuge*in einer ungleichen Behandlung wird. Auch darüber, welche Gesetze uns in Deutschland schützen, welche spezialisierten Organisationen kostenlose Beratung anbieten und vieles mehr. Mit dabei sind Fachleute, die über ihre Erfahrungen in der Beratung oder ihre Arbeit zum Thema Antidiskriminierung und Antirassismus in pädagogischen und kreativen Bereichen berichten. Wir werden auch über Erfahrungen unserer Zielgruppe mit der Ungleichbehandlung hören.
Wenn Sie Ihre Stimme erheben und mit einer guten/schlechten Erfahrung mit Ungleichbehandlung in Deutschland beitragen möchten, schreiben Sie bitte an die Projektkoordinatorin Inmaculada Díaz Sánchez inmaculada_diaz@aliadas.de. Sie wird Ihnen sagen, wie Sie an dem Podcast teilnehmen können, der Ende 2023 erscheinen wird.

In dieser Folge interviewt Laura Torres Marisa Franco und Ingrid Forsting im Rahmen unseres Projekts „Aliadas für die Vielfat“. Beide Frauen arbeiten seit langem mit Migranten in Deutschland und beraten sie in Fragen von Diskriminierung und Rassismus. Sie sprechen über ihre Arbeit und darüber, wie wichtig es ist, das Bewusstsein für Diskriminierung und die Rechte von Migranten zu schärfen. Sie sprechen auch über Integration und multikulturelles Leben.
Wenn du mehr über unser Projekt erfahren möchtest, laden wir dich ein, uns auf der Website https://www.aliadas.de/antidiscriminacion/ zu besuchen.
Wir hoffen, dass dir dieser Vortrag gefallen hat und danken dir, dass du uns auf Voz de Aliadas gefolgt bist. Wir hören uns beim nächsten Mal.